„Ich befehle“, sagte der frischgebackene Volkskanzler unmittelbar nach seiner Triumphfahrt in seinem Volkswagen im Hinterhof der Hofburg, „dass unverzüglich mit der Errichtung der Volksfestung Österreich begonnen wird!“
Seine beiden Adjutanten im Rang von Halbleitern blickten skeptisch zu ihm hinunter.
„Was zögern Sie, meine Herren?“, rief der Volkskanzler erbost. „Es ist 5 Uhr 30! Die Slawenvölker, die uns umzingeln, bauen schon! Ab 5 Uhr 45 muss zurückgebaut werden!“
„Wir haben“, sagte der halbrechte Halbleiter, der Hubert Eihuber hieß und vom Volk Eileiter gerufen wurde, „noch nicht genügend Menschen und Material beisammen. Wir müssen noch sichten und verpflichten!“
„Völkischer Schwachsinn!“, rief der Volkskanzler zornig und schlug mit seiner Volksfliegenklatsche auf den Tisch. „Wir werden die Volksfestung Österreich aus Flaschen errichten, die uns zur Genüge zur Verfügung stehen!“
„Unsere Parteimitglieder“, widersprach der ganz rechte Halbleiter namens Siegfried Strick, der im Volksmund Strickleiter hieß, „sind einstweilen unabkömmlich, weil noch anderweitig beschäftigt. Sie entwurmen unsere Volkspferde.“
„Ich spreche nicht von unseren Volksflaschen!“, bellte der Volkskanzler. „Wir bauen die Volksfestung Österreich aus Champagnerflaschen!“
„Das wäre Volksverrat!“, rief der Halbleiter Eileiter voller Leidenschaft. „Champagner ist das Getränk unseres gemeinsamen europäischen Volksfeindes!“
„Eben deshalb!“, brüllte der Volkskanzler in die verdutzten Gesichter seiner beiden Adjutanten hinauf und haute abermals auf den Tisch. „So erledigen wir zwei Fliegen mit einer Klatsche! Wenn der gemeine Afriate oder Asikaner in unsere Volksfestung eindringt und es ihn dürstet, dann trinkt er dort das prickelnde Blut unseres gemeinsamen europäischen Volksfeindes!“
„Mit Verlaub, mein Volkskanzler“, schwärmte der Halbleiter Strickleiter, „Sie sind der größte Fliegenklatscher aller Zeiten!“
„Es wäre zu schön um wahr zu sein!“, seufzte sein halbrechtes Pendant, der Eileiter. „All unsere Champagnerflaschen wurden leider leer gesoffen, von unseren Parteimitgliedern, während der Siegesfeiern anlässlich unserer Erringung der Volkskanzlerschaft.“
„Dann füllen wir die Flaschen eben wieder!“, befahl der Volkskanzler. „Mit Volksmost meinetwegen oder mit braunem Volksveltliner!“
„Volksmost und Volksveltliner wurden ebenfalls restlos ausgesoffen!“, klagte Hubert Eihuber. „Wie alle übrigen Alkoholvorräte, hochprozentige eingeschlossen. Auch alle anderen trinkbaren Flüssigkeiten wurden von unseren Mitgliedern vernichtet, um den entsetzlichen Brand zu bekämpfen, dem sie am Morgen ausgeliefert waren.“
„Wir brauchen unverzüglich Ersatz“, schrie der Volkskanzler. „Unsere Volksfestung steht auf dem Spiel! Sie werden in den nächsten fünf Minuten alle Flaschen füllen, meine Herren, koste es, was es wolle!“
„Dann haben wir nur eine Möglichkeit“, sagte der Halbleiter Strickleiter. „Wir nehmen den Urin der schon entwurmten Volkspferde.“
Bei dem Gedanken an eine solche Zweckentfremdung von Champagnerflaschen wurde auch der harte Volkskanzler schlagartig kurz weich, erwachte schweißgebadet in seinem Bett und stellte fest, dass er kein Volkskanzler mehr war, sondern immer noch bloß der Führer einer mittelgroßen Oppositionspartei.
Eine für seine Verhältnisse mächtige Erektion verhinderte, dass der Inhalt seiner Blase sich in sein Bett ergoss. Während er im Mondschein breitbeinig im Badezimmer stehend sein Wasser abschlug, bereute er zutiefst, dass er am Vorabend 88 Fingerhüte voll Mairegen auf ex ausgetrunken hatte.
Am Größenmesser, der im Türstock klebte, reichte er immer noch gerade bis zum Känguru. Der Parteischamane hatte ihm versichert, dass er vom Regen endlich wachsen würde. Er würde den Mann am folgenden Morgen auf ein mehrjähriges Marxismus-Seminar nach Kuba schicken.
Michael, 30. Juni 2023.
😂😂😂
So wird’s noch kommen, wenn wir bei den nächsten Wahlen nicht aufpassen…
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