Patchwork

Es war Liebe auf den ersten Schluck. Irene Hopfer gab dem russischstämmigen Besitzer der St. Größenwahner Brauerei, Igor Promillow, in St. Petersburg heimlich das Jawort. Sie freute sich auf die Herausforderungen ihrer neuen Patchworkfamilie. In der Adventszeit brachte sie ihre Söhne Schlucki und Spechti zum ersten Mal mit Promillows Töchtern Stamma und Würza zusammen, die im gleichen Alter waren. Die Kinder kamen ins Gespräch und unterhielten sich über das bevorstehende Fest. Was sie denn auf den Wunschzettel ans Bierkind geschrieben hätten, fragte Schlucki die Mädchen, er wünsche sich nämlich einen Kinderbierwärmer und sein Bruder eine Jugendkonditionierschnecke zur Malzbeförderung. Gar nichts, entgegnete Stamma schnippisch, das Bierkind gäbe es doch gar nicht, es sei eine Erfindung der Erwachsenen. Spechti wollte es nicht glauben. Ob sie denn gar keine Geschenke bekämen, fragte er ungläubig nach. Natürlich bekämen sie Geschenke, sagte Würza, heuer hätten sie aber nur einen einzigen Wunsch, nämlich einen ausgemusterten Brauereigaul, und den bringe natürlich der Biernachtsmann.

Michael, 15. Dezember 2018

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